Noch einmal mit viel Motivation -
Pfarrer Wolf Glänzer verlässt Cappel nach 27 Jahren 

Nach 27 Jahren verlässt Pfarrer Wolf Glänzer die Kirchengemeinde Cappel und stellt sich noch einmal der Herausforderung einer neuen Pfarrstelle. „Froh Gottesdienst feiern, selbstbewusst vom Glauben erzählen, in Trauer einander halten“ – das sieht er als die Grundprinzipien seines Berufs. Bevor er in den Ebsdorfer Grund zieht und die Gemeinde in Allendorf an der Lumda betreuen wird, findet am kommenden Sonntag seine Verabschiedung in Cappel statt.

Es ist schon ein bisschen mehr als das berühmte weinende Auge, mit dem Wolf Glänzer Marburg verlässt: „Der Abschied fällt mir schwer, weil ich mit vielen Menschen hier eng zusammengewachsen bin“, sagt der 60-Jährige. Fast die Hälfte seines Lebens ist er Pfarrer in Cappel gewesen, zuständig für die Gemeinden in Cappel, Bortshausen und Ronhausen. 1995 kam er nach seinem Vikariat in der Nähe von Hanau und der ersten Pfarrstelle bei Gelnhausen nach Mittelhessen – wo er auch schon jeweils einen Teil seiner Schulzeit und seines Studiums verbracht hat.

Dass er nun noch einmal aufbricht, hat private Gründe: Er und seine Frau möchten in ihr Elternhaus nach Ebsdorf ziehen. Der Wechsel nach Allendorf macht dies möglich. Auf die Frage, was er in seinem Alter nun noch umsetzen möchte oder könne, reagiert er prompt. Allen „noch“-Sätzen gegenüber sei er äußerst misstrauisch, weil sie von vornherein demotivierend seien. „Ich werde in den kommenden fünf Jahren keine Riesenprojekte umsetzen, das ist völlig klar“, sagt Wolf Glänzer. „Die Frage ist: Wo geht die Reise hin, für die Kirche allgemein und für die Gemeinde. Ich möchte diese Reise ein Stück weit in die richtige Richtung begleiten. Und wenn man dann noch ein bisschen gute Laune bringt…“

Auf gute Laune dürfen sich die Allendorfer also schon einmal freuen. Und auf einen Pfarrer, der viel vom Miteinander hält. Auch die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit Theresia Zeeden und Michael Wischneswki, die mit ihm für zwei Bezirke der Cappeler Gemeinde zuständig waren, wird er sehr vermissen, sagt er. Außergewöhnlich in Cappel sei außerdem die Vielzahl der in der und für die Gemeinde engagierten Menschen, die Haupt- ebenso wie die Ehrenamtlichen. Die machen ihm den Abschied ebenfalls besonders schwer.

Nach fast 30 Jahren habe er in Familien die ältere Generation beerdigt, Kinder getauft und die dann als Jugendliche konfirmiert, als Erwachsene ihre Hochzeit begleitet – „wenn man sich in diesen sehr wichtigen Momenten über so einen Zeitraum begegnet, wächst man zusammen“, so Glänzer. Auch die wichtigen Momente innerhalb der eigenen Familie sind eng mit Cappel verbunden. Als er seine Stelle dort 1995 antrat, waren die drei Kinder noch klein. Sie sind hier aufgewachsen, zur Schule gegangen – und inzwischen alle wieder zurückgekommen.

Verantwortung übernehmen und teilen – das ist für ihn ein wichtiges Motto, sowohl privat als auch beruflich. Auf die Frage danach, was ihn glücklich mache, antwortet er mit der ganzen Bandbreite eines Theologen und eines Menschen, der Begeisterung in ganz unterschiedlichen Dingen findet: „erlebte Versöhnung, Familie, Kaninchen und segeln“. Und dann verrät er noch, was er nicht vermissen wird, wenn er Cappel verlässt, nämlich die vielen Verwaltungsaufgaben, die die Eigenständigkeit der Gemeinde mit sich bringt. Von der Vergütung der Chorleiter*innen bis hin zu den sieben Gebäuden muss alles gemanagt werden. Das lässt er dann doch mit einem lachenden Auge hinter sich.

Die Verabschiedung von Pfarrer Wolf Glänzer findet am Sonntag, den 15. Januar um 14 Uhr mit einem Gottesdienst in der Cappeler Kirche und einem anschließenden Empfang im Pfarrgemeindehaus statt.

 

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